Das Buch

Die Idee zu diesem Buch entstand durch das Titelfoto. Es ist ein Motiv einer Portraitserie über Hermann Stöckl, in seiner Motorradwerkstatt, und wurde 2017, zu meiner großen Überraschung, für die „Menschenbilder“-Ausstellung in Wien ausgewählt.

Nicht zufällig knüpfte dieses Foto an meine Anfänge in der Amateur-Fotografie an.
1972 – ich war erst etwas über ein halbes Jahr Mitglied eines Fotoklubs – errang ich bei der österreichischen Staatsmeisterschaft der Amateurfotografen eine Silbermedaille, mit dem SW-Portrait eines alten Mannes. Danach waren es immer wieder ungewöhnliche Portraits, die mit Preisen ausgezeichnet wurden.
Nach einer kreativen Pause in der Fotografie ab Mitte der 80er Jahre bis Ende der 90er kam die Leidenschaft für die Fotografie zurück.
War es davor die SW-Fotografie, Szenen und Schnappschüsse aus dem Alltag, so waren es jetzt die Farbfotografie und Bilderserien zu bestimmten Themen, wie „Wandmale“, „Lichtspiele“, „Oldtimer“ sowie Auftragsarbeiten für Werbesujets und Werbekonzepte.

In weiterer Folge landete ich wieder bei der Architektur, dieses Mal als Architektur- und Immobilien-Fotograf.

Über meinen Freund Karl Prochazka und eine gemeinsam konzipiert Ausstellung kam der Kontakt mit der Oldtimerszene zustande. Schon als Kind und Jugendlicher hatte ich mich sehr für Autos interessiert und wollte sogar Auto-Designer werden. Daher war es naheliegend diese „Chromjuwelen“ zu fotografieren, aber nicht einfach nur zu dokumentieren oder abzulichten. Jedes Mal bevor ich den Auslöser drückte stellte ich mir die Frage, würde ich mir dieses Bild als Poster an die Wand hängen?  Nur wenn ich diese Frage mit „ja“ beantworten konnte, machte ich ein Foto.

Dass aus über 1800 Fotos eines meiner Bilder für eine Ausstellung ausgewählt wurde ermutigte mich wieder mehr Menschen zu fotografieren, schließlich wusste ich ja schon sehr lange wie’s geht und das großartige Feedback meiner „Models“ gab mir Recht.

Jahre später ergab sich, ebenfalls über Karl, der Kontakt mit dem 1.Österreichischen Motorradmuseum und zum Gründer und Besitzer, Fritz Ehn.
Kurze Zeit danach begann ich ein neues Museums- Logo zu entwerfen, den Außenauftritt des Motorradmuseums zu gestalten und einen Großteil der Motorräder zu fotografieren.
Eines dieser Fotos – es war die charakteristische Scheinwerfermaske des ersten Puch-Rollers – weckte das Interesse von Hermann Stöckl, Gründer der Firma RBO-Stöckl worauf er Fritz Ehn anrief und ihn fragte, wer denn dieses Foto gemacht hatte, denn „darauf sieht der banale Puch-Roller aus wie ein Salonfahrzeug“.

So kam ich zu Hermann Stöckl und zur ehrenvollen Aufgabe die Werbung für diese großartige Firma zu gestalten und das Erscheinungsbild, vor allem durch meine Fotos, zu prägen.

Ein paar Jahre nach unserer ersten Begegnung entstand dann die Portrait-Serie mit dem Titelfoto des Buches.

Anfänglich dachte ich lediglich an eine Serie von Bildern über Menschen, die hinter etwas stehen, einem Objekt, einer Idee.

Ich durchforstete meine Kontakte und Adressen nach interessanten Persönlichkeiten, die für diese Bilderserie infrage kämen. Irgendwann war dann klar, daraus muss ein Buch werden. Titel wurden überlegt und wieder verworfen, einmal auf Englisch, dann wieder auf Deutsch und am Ende waren es dann doch nur 2 Worte:

DAHINTER SEIN