Making-of „Der Professor in der Spielzeugkiste“
Im Zuge der Fotoshootings für „Das neue PUCH-Buch“ entstand auch eine Portraitserie im Museum, der „Spielzeugkiste“ von Prof. Friedrich F. Ehn.
Die Idee war, Prof. Friedrich Ehn in seinem Lebenswerk zu zeigen und zwar so, dass an die hundert Mopeds und Motorräder so aufgestellt werden, dass sie strahlenförmig auf ihn ausgerichtet sind. Dazu musste, nach Entfernung der Absperrungen, der „PUCH-Saal“ im 1. Stock des Museumsgebäudes komplett umgestellt werden. Dazu habe ich, für die Helfer, die das bewerkstelligten, eine Skizze angefertigt, an der sie sich orientierten.
Diese Umorganisation nahm einen ganzen Tag in Anspruch. Um diese spektakuläre Aktion und das anschließende Fotoshooting festzuhalten, wurden Zeitrafferkameras installiert.
Aus mehreren hundert Fotos wurden die besten ausgewählt, für das Buch verwendet, sowie der Presse und Oldtimer-Organisationen für Veröffentlichungen zur Verfügung gestellt.
Für die Zeitschrift „motomobil“ hatte ich dazu folgenden Artikel verfasst:
Lebende Legenden, Menschen, die außergewöhnliches geleistet haben, zu portraitieren, ihrer Historie und Bedeutung entsprechend in Szene zu setzen, ist immer eine schöne Herausforderung. Manchmal schwierig und dann wieder ziemlich einfach. Man muss nur etwas genauer hinhören, nicht zu kompliziert denken und das sehen, was man ohnehin direkt vor der Nase hat. Der Spruch „das Museum ist meine Spielzeugkiste“, ein kokettes Understatement, von jemandem, der genau weiß, was er in jahrzehntelanger Arbeit zusammen getragen und aufgebaut hat, war so eine Metapher, die mir plötzlich in den Sinn kam, als ich darüber nachdachte, wie ich Prof. Friedrich Ehn bildlich in Szene setzen könnte.
Im selben Moment hatte ich auch schon das entsprechende Bild vor meinem geistigen Auge bzw. in meiner Vorstellung: der „Professore“ im Vordergrund und dahinter, strahlenförmig auf ihn ausgerichtet, eine Hundertschaft an Puch Motorrädern und Mopeds. Für mich hörte sich das ja einfach an, nur musste dazu ein ganzer Ausstellungssaal komplett umgestellt werden – und anschließend natürlich auch wieder zurück.
Die Erleichterung war groß, als die „Überzeugungsarbeit“ zu dieser Inszenierung, in einem Telefonat, nach nicht einmal einer Minute, erledigt war. Die Umsetzung war dafür umso aufwendiger. Um diesen Aufwand auch sichtbar zu machen und für die Nachwelt zu dokumentieren, haben wir Zeitrafferkameras installiert, die diese spektakuläre Aktion festhielten – das Umstellen der Fahrzeuge durch freiwillige Helfer und das anschließende Foto-shooting.
Ein Bild aus der bei dieser Gelegenheit entstandenen Serie fand schließlich Verwendung am Umschlag des neuen Puch-Buchs, weitere Bilder fanden und finden ihren Weg zu zahlreichen Redakteuren, die ihren Leserinnen und Lesern nun einen strahlenden Professor in seiner Spielzeugkiste präsentieren können.
Einige der damals, im März 2018, entstandenen Bilder finden sich auch im Buch DAHINTER SEIN wieder.
Fritz Ehn hätte sich sehr darüber gefreut, aber leider hat er uns am 27. Mai 2020 für immer verlassen